Wegwarte
Breit- und Spitzwegerich
Löwenzahn
Lichtblaue Heiterkeit – so empfinden wir die Wegwarte, die sich im Sommer und Spätsommer an den Wegesrändern zeigt. Ihre strahlende Blütenfarbe erfreut unsere Seele und macht uns fröhlich.
Blaue Blumen wurden bereits von unseren Vorfahren zur Heilung von Schwermut und Melancholie verwendet und die Indianer Nordamerikas sagen noch heute: „Der Weg des Herzens und der Seele ist blau – wie eine blaue Blume.“ Sie galten aber auch als Heilmittel für die Augen, den tiefsten Spiegeln der Seele, da sie bereits über das Anschauen wirken und unser Gemüt zum Strahlen bringen.
Im Gegensatz zu den wunderschönen blauen Blüten kommen Stängel und Blätter recht trocken und struppig daher. Sobald sich aber das erste Licht des Tages (zwischen 4:00 und 5:00 Uhr) zeigt, öffnen sich die Blüten; nicht umsonst ist die Wegwarte die erste Blume in Carl von Linnés Blumenuhr. Bis zu 2.000 Blüten erstrahlen an einer Pflanze – das erklärt, warum die Wegwarte den ganzen Sommer hindurch so präsent ist.
Blätter und Stängel sind durchdrungen von aromatischen Bitterstoffen, aber auch von Inulin, Eisen, Aluminium, Anthrocyanin, Cholin, Phosphor, Kalium, Rutin u.a.
Die Wegwarte ist eine der wenigen Heilpflanzen, die die Funktion der Milz stärkt und somit bei Melancholie zur Reinigung der Seele und des Körpers eingesetzt wird. Sie stärkt Leber, Galle und die Blase, hilft bei Stauungen im Pfortaderbereich, bei Hepatitis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und bei Hautkrankheiten und Ekzemen.
Leber-Galle-Milz-Tee:
50 g Wegwartewurzeln (Radix Cichorii)
30 g Löwenzahnwurzeln (Radix Taraxaci)
30 g Mariendistelsamen (Fructus Carcui Mariae)
In der Küche kennen unsere Großeltern noch den Zichorienkaffee aus den Wurzeln der Wegwarte. Die Wurzel kann man aber auch wässern, dünsten und mit einer feinen Soße servieren. Aus der Wegwarte wurde z.B. Chicoree, Zuckerhutsalat und Radicchio gezüchtet. Die Blätter und das Gemüse sind sehr gute Diätgemüse für Zuckerkranke, da sie sehr viel Inulin enthalten. Die Blätter gedünstet werden sehr gut bei Durchfallerkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen vertragen, denn sie helfen auf milde Weise, die Verdauun
g zu kräftigen und neu zu ordnen.
10.08.2022
Quellenangabe:
www.biolib.de,
Markus Sommer: „Heilpflanzen – ihr Wesen, ihre Wirkung, ihre Anwendung“
Susanne Fischer-Rizzi: „Medizin der Erde“
Fotos der Wegwarte von pixabay.de
„Sonnenwirbel“ ist einer von etwa 500 verschiedenen Bezeichnungen für eine Pflanze, die uns nach dem langen Winter wieder erfreut – für den Löwenzahn, meint man doch, dass tausend Sonnen auf die Frühlingswiese gefallen sind, wenn die Pflanze blüht.Jetzt, im Frühling, erscheint zunächst eine Rosette lanzettlicher, am Rand gezähnter Blätter, aus welcher ein 10 – 30 cm hoher, hohler Stängel entspringt. Wie ein Körbchen trägt er an der Spitze seine goldgelbe Blüte. Dieses Körbchen ist gefüllt mit gelben Zungenblüten. Nach einer kurzen Zeit der Blüte entstehen die Früchte, die „Pusteblume“ — unendlich zarte Kugeln aus silbernen Sternen. Alle Pflanzenteile sind heilkräftig. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die unserem Körper guttun: Bitterstoffe, Inulin, Taraxin, Cholin, Kalzium, Natrium, Kieselsäure, Schwefel und Kalium. Die Wurzel enthält im Frühling die meisten Bitterstoffe und im Herbst das meiste Inulin.Die Bitterstoffe dienen der Stimulation und Stärkung der Leber, sie wirken appetitanregend und verdauungsfördernd. Sie regen die Produktion von Galle in der Leber an und fördern den Abfluss der Galle aus der Leber. Als Diät- und Heilpflanze für Diabetiker beeinflusst der hohe Inulingehalt den Zuckerstoffwechsel. Doch auch die Niere wird angeregt, harnpflichtige Stoffe auszuscheiden. Löwenzahn wirkt entwässernd und hilft somit bei rheumatischen und arthritischen Erkrankungen. Im Frühjahr belebt seine blutreinigende Kraft unseren Körper. Wir können den Löwenzahn als Tee oder frischen Saft verwenden, die Blätter als feinen, leicht bitter schmeckenden, appetitanregenden Salat, die Wurzeln als Wurzeltee oder als Tinktur. Die Blüten ergeben einen feinen „Löwenzahnhonig“ und die Blütenknospen werden wie Kapern verwendet. Quellenangabe: www.biolib.deMarkus Sommer: „Heilpflanzen – ihr Wesen, ihre Wirkung, ihre Anwendung“Susanne Fischer-Rizzi: „Medizin der Erde“
Eine durch und durch freundliche Pflanze begegnet uns im Wegerich. Selbst Kinder erkennen die Wegerich-Brüder: - den Spitzwegerich an seinen schmalen, grazil und gestrafft nach oben wachsenden, lanzettförmigen Blättern, die von fast parallelen Adern durchzogen sind,- den Breitwegerich an seinen breiten, eiförmigen Blättern, die ganz entspannt, oft etwas zerzaust, am Boden liegen. Seine Form erinnert an eine menschliche Fußsohle.Die Blätter des Wegerich entspringen einem Punkt und bilden eine grundständige Rosette. Der Blütenstängel erhebt sich aus der Mitte der Rosette und die walzenförmige Ähre wippt beim Spitzwegerich lustig hin und her. Beim Breitwegerich bilden die Blüten eine kurze kolbenartige Ähre.In vergangenen Zeiten galt der Wegerich als Allheilmittel und es lohnt sich, wenn wir uns intensiv mit den beiden Pflanzen befassen: Breitwegerich: Der Name sagt es schon: Es ist ein Leichtes, den Breitwegerich am Rande der Wege zu erkennen, denn er ist ein wunderbares „Erste-Hilfe-Kraut“ bei Insektenstichen, oberflächlichen Wunden oder bei müden und wundgelaufenen Füßen. Die gesäuberten Blätter werden zerquetscht oder zu einem Brei zerkaut und anschließend auf die betroffene Hautstelle gelegt. Innerhalb kurzer Zeit tritt Linderung ein. Schon Paracelsus sagte: „Es gibt keine Pflanze, die mehr austrocknet und zugleich festigt als Plantago major (= Breitwegerich) …“Die entzündungshemmenden Eigenschaften werden durch den hohen Gehalt an Schleim ergänzt, der sich schützend und lindernd auf unsere Schleimhäute oder auf Wunden legt. Übrigens ist der meiste Schleim in den Samenschalen enthalten – jeder kennt den indischen Wegerich als Flohsamen, der bei Magen- / Darmbeschwerden eingesetzt wird. Spitzwegerich:Auch er ist ein hervorragendes Kraut bei Wunden und Insektenstichen. Aber er hat noch andere Fähigkeiten, denn er ist eine Lungenheilpflanze. Die Blätter enthalten eine besondere Kombination von Heilstoffen, die in verschiedener Hinsicht auf die Lunge wirken: So festigt die Kieselsäure das Lungengewebe, die Schleim- und Gerbstoffe schützen und festigen die Schleimhäute und die antibakteriellen Stoffe wirken gegen schädliche Bakterien. In der Küche ist der Spitzwegerich mit seinem feinen Pilzaroma ein richtiges Multitalent. Er eignet sich als Wildgemüse, in Salaten, im Kräuterquark, in Suppen und gemixt in Getränken. Die Knospen in Butter gebraten sind eine schmackhafte Alternative zu gebratenen Champignons. Quellenangabe: www.biolib.de Dr. Rainer Schunk: „Heilkraft aus Heilpflanzen“Susanne Fischer-Rizzi: „Medizin der Erde“
Breitwegerich
Spitzwegerich
Spitzwegeich
Pflanzenwerkstatt Gabi Nießen Fachberaterin für essbare Wildpflanzen (HfWU)Natur-/Pflanzenführungen – Workshops 74864 FahrenbachWagenschwenderstr. 24Tel.: 06267/928376, e‑Mail: gabi.niessen@web.de